In der vergangenen Gemeinderatssitzung befasste sich der Gemeinderat erneut (und wahrscheinlich zum letzten Mal für viele Jahre) ausgiebig mit der Sanierung der Nürtinger Straße. Das war richtig und wichtig und nur möglich, da der Bürgermeister dem bereits gefassten Beschluss aus einer Gemeinderatssitzung Anfang Mai widersprochen hat. Erneut konnten deshalb eine große Anzahl an fachlicher Fragen beantwortet werden. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Stadtverwaltung, die in Feinarbeit jeden Punkt nochmals genau erklärte und am Tag vor der Gemeinderatssitzung einen vor-Ort-Termin in der Nürtinger Straße anbot, um Fragen direkt an Ort und Stelle zu beantworten. Drei von vier Fraktionen nahmen daran teil.
Als CDU-Fraktion ist es uns wichtig, noch einmal die großen Vorteile einer Sanierung der Nürtinger Straße in gemeinsamer Zusammenarbeit mit dem Land entsprechend den vorliegenden Plänen hervorzuheben. Würden wir die Planung umsetzen könnten wir erreichen:
• Sichere Gehwege, die eine ausreichende Breite haben und in tadelloser Verfassung wären.
• Einen Leistungsstarken Busverkehr dank der neuen und barrierefreien Bushaltestellen.
• Eine endlich sanierte Nürtinger Straße ohne Schlaglöcher und mit neuem Fahrbahnbelag.
• Weniger Lärm und Abgase durch einen Verkehrsteiler im Stadteingang, der zu einer wirklichen Geschwindigkeitsreduzierung beiträgt.
• Viele neue Parkplätze für die Anwohner mit Elektroladesäulen.
• Eine zeitnahe Umsetzung der neuen Bebauung gegenüber der Gänswiese.
• Eine dringend notwendige städtebauliche Neugestaltung und Aufwertung des Stadteingangs, die die Ortseinfahrt in die Gemeinde mit „historischer Altstadt“ und Schloss dringend nötig hätte.
Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass eine Umsetzung der Planung nicht an bestehende Eigentumsverhältnisse gescheitert wäre. Eingriffe in privates Eigentum gegen den Willen der Eigentümer hätte es nicht gegeben.
Doch trotz der umfangreichen Diskussion konnte sich der Gemeinderat nicht mehrheitlich auf eine Umsetzung der vorliegenden Planung verständigen. Das bedeutet: In der Nürtinger Straße wird auf absehbare Zeit gar nichts passieren. Alle Gehwege bleiben so, wie sie aktuell sind. Autos werden weiterhin auf den Gehwegen parken. Die Bushaltestelle Stadteinwärts wird nicht barrierefrei gestaltet. Die Neubebauung des Gebäudekomplexes gegenüber der Gänswiese muss neu geplant werden. Unter Umständen wird das Land alleine den Fahrbahnbelag in den nächsten Jahren erneuern. Eine Sanierung der Gehwege wird damit aber nicht einhergehen und für die nächsten 15 bis 20 Jahre wird es nicht mehr zu einer gemeinsamen Lösung mit dem Land kommen. In dieser Zeitperiode wird nichts in der Nürtinger Straße passieren.
Als CDU-Fraktion sind wir enttäuscht von diesem Abstimmungsergebnis. Wir wären gerne vorangegangen und hätten Waldenbuch weiterentwickelt. Denn Stillstand ist Rückschritt! Besonders enttäuscht sind wir, dass in der Gemeinderatssitzung geäußert wurde, die Umsetzung der Planung in der Nürtinger Straße sei für die Stadt so teuer, dass dann die Sanierung des Hallenbads, der Zehntscheuer oder weitere Projekte nicht umgesetzt werden könnte. Dies ist schlichtweg falsch! Wir halten es nicht für sachgemäß, Projekte gegeneinander ausgespielten zu wollen. Die für die Stadt anfallenden Kosten würden eine Sanierung der Nürtinger Straße rechtfertigen. Denn mit einer solchen Investitionen werten wir unsere Stadt für viele Jahrzehnte auf und sorgen uns entschieden um die Verkehrssicherheit.
Abschließend möchten wir uns bei der SPD-Fraktion und insbesondere bei der Stadtverwaltung für die stets vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit bedanken. Gerne hätten wir gemeinsam die Sanierung der Nürtinger Straße umgesetzt. Wir bleiben weiter dran, uns für weniger Lärm, sichere Gehwege und eine städtebauliche Aufwertung unserer Stadt einzusetzen!